Liebe Züchterkolleginnen und -kollegen,
liebe Mitglieder des VZAP,
als der Vorstand sich Anfang März entschlossen hatte, wegen der aufkommenden Corona-Krise vorsorglich die für April geplante Mitgliederversammlung erst einmal zu verschieben, gab es durchaus auch einige unter unseren Mitgliedern, die Bedenken äußerten, ob das nun nicht übertrieben sei. Wir sind uns sicher: Diese Zweifel dürfte es angesichts der zwischenzeitlich verhängten Ausgangsbeschränkungen in ganz Deutschland und dem Verbot nahezu jedweder Veranstaltung im Land nun nicht mehr geben.
Unser gesellschaftliches, wirtschaftliches und soziales Leben hat sich binnen weniger Tage völlig geändert. Wir befinden uns angesichts der Pandemie in einer Krise, die das Verschieben einer Mitgliederversammlung völlig in den Hintergrund treten lässt.
An vorderster Stelle ist nun die Gesundheit das wichtigste. Ganz sicher wird dann aber gleich danach die bange Frage kommen, wie wir diese Krise wirtschaftlich überstehen werden. Die Zahl der Kurzarbeiter steigt sprunghaft an, Unternehmen stehen auf der Kippe. Wem es gestern noch wirtschaftlich gut ging, der könnte heute oder morgen schon in Not geraten. Gut, dass es staatliche Hilfen gibt. Sie werden sicher für eine gewisse Zeit helfen, dass es keine ganz harten Landungen gibt.
Einen Verein wie unseren macht die Gemeinschaft aus. Die können wir gerade aus gutem Grund nicht pflegen. Viele Fragen beschäftigen uns und sicher auch Sie in diesen Tagen, wenn Sie an die Pferdezucht denken: Wie wird es weitergehen? Wie werden sich die Bedeckungen in diesen turbulenten Zeiten entwickeln? Gerade wir Araberzüchter bringen unsere Stuten oft erst im späten Frühjahr zum Hengst. Was geschieht mit dem Schauwesen in Europa und der restlichen Welt? Die ECAHO hat vor einigen Tagen bekanntgegeben, dass praktisch alle Schauen, die für April und Mai geplant waren, bereits abgesagt oder verschoben worden sind. Wie es danach weitergeht? Das vorauszusagen wäre Kaffeesatzleserei.
Auch in unserem Vorstand machen wir uns gerade Gedanken, wie es mit dem All Nations Cup und dem Turnier in Aachen für dieses Jahr weitergeht. Noch haben wir keine Entscheidung getroffen, noch haben wir etwas Zeit, uns festzulegen. Aber der Beschluss, ob wir beginnen, diese Großveranstaltung zu planen, muss demnächst getroffen werden, denn dann müssen – mit allen auch wirtschaftlichen Folgen, die sich daraus ergeben – die Vorbereitungen beginnen. Das einzige, was wir jetzt schon sagen können: Es wird in jedem Fall keine leichte Entscheidung werden.
Wir erleben gerade eine Situation, die noch niemand von uns erlebt hat. Eine Situation, in der sich die Lage fast täglich ändern kann und es auch tut. Die Herausforderungen, vor denen die ganze Welt jetzt steht, sind riesig.
Aber wir wollen unseren Teil dazu beitragen, diese größte Krise in unserer gesamten Verbandsgeschichte so gut es geht zu überstehen. Wir wollen unsere Geschäftsstelle gesund und einsatzbereit durch diese Zeit bringen und wir wollen unser Bestes geben, den VZAP auf gesunden Beinen zu halten. Dazu brauchen wir auch jeden einzelnen von Ihnen. Lassen Sie uns jetzt im Geiste eng zusammenrücken, wenn wir es tatsächlich auch gerade nicht dürfen.
Den in diesen Tagen weltweit meist ausgesprochenen Gruß schicken wir auf diesem Weg auch an Sie alle:
Bleiben Sie gesund!
Ihr Vorstand