Anglo-Araber
Der Gedanke, die Vorzüge der beiden vollblütigen Edelrassen zur Schaffung eines idealen Kavalleriepferdes zu kombinieren, wurde 1815 vom damaligen Direktor des staatlichen Hauptgestütes Pompadour durch Kreuzung von Araberhengsten mit Englischen Vollblutstuten in die Tat umgesetzt.
Der Ursprung dieser bisher in Deutschland zahlenmäßig nur schwach vertretenen Rasse bzw. Zuchtrichtung liegt also in Frankreich. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatten sich – besonders in den napoleonischen Kriegen – Pferde orientalischer Herkunft sowie Angehörige der „englischen Wettläufer- Rasse“, d.h. Englische Vollblüter, als besonders leistungsfähige Kavalleriepferde hervorgetan. Während die stark von Araber geprägten Orientalen sich vor allem durch Ausdauer, Mut und Anspruchslosigkeit auszeichneten, bewährten sich die Englischen Vollblüter beim Kavallerie-Einsatz als besonders schnell und leistungsbereit.
Bei einer Widerristhöhe zwischen 155 und 165 cm Stockmaß ist im allgemeinen viel Adel, trockene Textur, plastische Bemuskelung, harmonische Rumpfeinteilung, mittelstarkes Fundament, energische, dabei elastische Bewegungsmechanik und schnelle Reaktion in der Springtechnik bei mittleren bis großem Springvermögen zu erwarten. Die ausgeprägte Feinfühligkeit und Leistungsbereitschaft bietet dem Turnierreiter gute Erfolgsvoraussetzungen, ist bei fachgerechter Grundausbildung aber auch für weniger erfahrenen Reiter von großem Nutzen, wie zahlreiche Anglo-Araber als Jugend-, Damen- und Schulpferde beweisen.
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