Liebe Mitglieder, Züchter und Freunde des VZAP,

das Jahr 2024 neigt sich dem Ende zu. Wieder einmal Zeit, Rückschau zu halten. Wenn ich es recht bedenke, war es ein Jahr, dass durchaus Anlass zu berechtigter Hoffnung für eine positive Entwicklung des Arabischen Pferdes gibt. Immerhin konnten wir in diesem Jahr das 75-jährige Bestehen unseres Verbandes feiern und hatten überdies zwei sehr erfolgreiche Pferdeveranstaltungen. Unsere Internationale Schau in Aachen, die neben den reinen Show-Klassen, in diesem Jahr auch Klassen für Rein-Ägypter anbot, war in Punkto Qualität, als auch in finanzieller Hinsicht, sehr erfolgreich.

Die eingenommenen Gelder, zum überwiegenden Anteil Sponsoring, werden es dem Verband ermöglichen, im kommenden Jahr kleinere, nationale Veranstaltungen rund um das Arabische Pferd zu unterstützen. An dieser Stelle ein besonderer Dank an Klaus Beste, der es immer wieder versteht, allen Teilnehmern das Sponsoring schmackhaft zu machen.

Wir hoffen, dass aus den einzelnen Regionen Vorschläge kommen, in welcher Weise wir unsere Pferderassen auf lokaler und regionaler Ebene in der Öffentlichkeit wirksam präsentieren können. Mediale Hilfe bekommen wir seit einem Jahr auch von der bekannten Pferdejournalistin Martina Brüske, die uns engagiert zur Seite steht.

Ich möchte noch einmal betonen, dass es ohne die tatkräftige, internationale, finanzielle Unterstützung in Aachen keine Spielräume für Aktivitäten des Verbandes gäbe.

Im Gegenteil, wir hätten eine finanzielle Unterdeckung, die nur durch eine erhebliche Erhöhung der Beiträge und Gebühren auszugleichen wäre.

Die Teilnahme an der nationalen Show in Aachen war, was die Zahl der Teilnehmer anbelangt, eher gering. Hier müssen die Regularien und Bedingungen für die Teilnehmer an die derzeitigen Verhältnisse angepasst werden, in der Hoffnung, dass dann wieder eine größere Anzahl von „Showpferde-Züchtern“ den Weg nach Aachen finden.

Das Turnier in Aachen entwickelt sich wieder langsam. Es wäre wünschenswert, dass an dieser Veranstaltung wieder mehr deutsche Reiter mit gut gerittenen Vollblutarabern teilnehmen. Reiter aus dem umliegenden europäischen Ausland machen uns dies seit Jahren vor.

Der VZAP nimmt dies zum Anlass, in den kommenden ein bis drei Jahren VZAP- Mitglieder, die sich reiterlich weiter entwickeln wollen, eine gewisse finanzielle Unterstützung zu gewähren. Diese wird in den kommenden Monaten vom Verband noch medial kommuniziert werden.

Neben Aachen gab es in diesem Jahr noch eine weitere größere Veranstaltung: Kranichstein.

Ein Name voller Nostalgie und mit Erinnerungen an die Hochblüte der „Araberzucht“ in Deutschland in den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts.

Die Veranstaltung war überaus gelungen, mit Körung, Hengstpräsentation, Schaubildern und einem Distanzritt. Die Stimmung war ausgezeichnet und viele waren gekommen, um sich einmal wieder untereinander auszutauschen.

Zum einen wurde dem über viele Jahre erfolgreichen Züchter-Ehepaar Sax für ihre wunderbare Zuchtstute ESSTEEMA die WAHO-Trophy überreicht.

Als nächstes wurde ein über 50 Jahre im Verband tätiger Züchter, der überdies in vielen Funktionen des Verbandes engagiert tätig war und ist, zum Ehrenmitglied ernannt. Es ist Walter Fath. Wir gönnen es ihm von Herzen.

Vergessen möchte ich aber auch nicht andere Veranstaltungen rund um das Arabische Pferd, die in diesem Jahr stattgefunden haben.

Da wäre das 50-jährige Bestehen des Asil-Clubs zu nennen, das in einem sehr schönen Rahmen im Haupt- und Landgestüt Marbach zelebriert wurde, wobei auch etliche Gäste aus arabischen Ländern begrüßt werden konnten.

Wegen seiner großen Verdienste um das Arabische Pferd, insbesondere in publizistischer Weise als Verleger vieler Bücher um das Arabische Pferd und die pferdegerechte Reiterei, sowie sein Wirken für Völkerverständigung mit den Ländern des Nahen und Mittleren Ostens, wurde dem 1. Vorsitzenden und Gründer des Asil-Clubs, Herrn Dr. Walter Georg Olms, die Ehrenmitgliedschaft des VZAP überreicht. Wir wünschen weiterhin viele gute Jahre.

Die andere Veranstaltung ging über zwei Tage und wurde gemeinschaftlich von den Gestüten Tauschke, Schlereth und Dr. Nagel ausgerichtet. Hier wurden im wesentlichen Stutenfamilien präsentiert. Bei schönem Wetter und guter Verpflegung kamen die Besucher aus dem In- und Ausland voll auf ihre Kosten. Ein rundum gelungenes Pferdefest mit einem gut aufgelegten Klaus Beste als Moderator und einem Dr. Nagel, der auch in hohem Alter alle seine Pferde ausführlich Kommentierte.

Ich denke, diese Art der Pferdeveranstaltung könnte auch für andere Gestüte als Vorbild dienen, zumal hier auch die besondere Bedeutung der Stutenfamilien hervorgehoben wurde.

Das führt mich zur nächsten Neuerung in unserem Verband. Seit kurzem werden wieder alle neu ausgestellten Pferdepässe mit dem zusätzlichen Hinweis auf die Stuten- bzw. Hengstlinien ergänzt.

Dies ist dringend notwendig, um digital auf schnelle Art und Weise die Anzahl der Individuen bei den einzelnen Linien erfassen zu können.

Für eine ordnungsgemäße Zucht ist das Wissen um die unterschiedlichen Linien unverzichtbar. Eine möglichst hohe Diversität ist aus züchterischer Hinsicht Voraussetzung für die Zukunft des Arabischen Pferdes. Züchter von Arabischen Vollblütern aus raren Linien haben hierbei auch eine gewisse Verantwortung, wobei wir vom VZAP bereit sind, unterstützend zu helfen.

Zu guter Letzt noch ein Wort zu unserer Geschäftsstelle, die sich ständig gegen Kritik verteidigen muss.

Die Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle haben ein sehr schwieriges Jahr hinter sich.

Nicht nur der Wegfall von langjährigen Mitarbeitern, sondern auch die Problematik in der Nachbesetzung durch den bestehenden Fachkräftemangel führen dazu, dass die Geschäftsstelle nicht mehr wie gewohnt besetzt und nur innerhalb eingeschränkter telefonischer Sprechzeiten erreichbar ist.

Die vielfältigen Aufgabengebiete konnten z. T. nur durch zahlreiche geleistete Überstunden der verbliebenen Mitarbeiterinnen bedient werden.

Telefonisch kundgetane Äußerungen der persönlichen Verärgerung über die Situation sind wenig hilfreich. Manchmal wäre eine zeitgerechte Abwicklung der zu erledigenden Verpflichtungen der Mitglieder, z. B. rechtzeitiges Einreichen der Deckscheine im Jahr der Bedeckung oder eine fristgerechte Meldung der geborenen Fohlen besser, um einen zügigen Bearbeitungsfluss zu gewährleisten.

Der Vorstand des Verbandes hat sich ausgiebig mit der Situation befasst. Er steht geschlossen hinter der Geschäftsstelle und hofft, dass unsere Damen: Anja Daniels, Marion Bürger und Kristin Körber-Böhnke uns noch lange gesund erhalten bleiben.

Das gleiche wünsche ich natürlich allen Mitgliedern, verbunden mit einem schönen Weihnachtsfest und einem glücklichen und friedvollen Neuen Jahr.

Manfred Jedzini

1.Vorsitzender