Araber im Sport – die Erfolgsdaten 2011
Das Sportjahr 2011 ist ausgewertet – die FN hat ihre Listen mittlerweile veröffentlicht. Wir haben sie mit arabischer Brille betrachtet. Im Vorfeld allerdings der Hinweis, dass das Zahlenwerk der FN kein Alleingültigkeitsrecht hat. Zudem sind hier nur Erfolge auf deutschen Turnieren berücksichtigt. Dass die ausgegebenen Listen nicht immer vollständig richtig erfasst sind, darüber kann so mancher Sportreiter bereits ein Lied singen. Es bleibt beim bewährten Motto der Lottozahlen: “ohne Gewähr” und ohne Anspruch auf absolute Vollständigkeit.
Am stärksten vertreten sind die Araber im Springen – 73 Araber der verschiedenen Rassegruppen haben im vergangenen Jahr Geld in deutschen Parcours gewonnen. Ganz vorneweg einmal mehr der Angloaraber Bonaparte N AA (im BIld – Foto: Simone Schönbeck). Der 15-jährige gekörte und auch in anderen Zuchten anerkannte Hengst und sein Reiter Jörgen Köhlbrandt setzten sich mitten im Revier der Holsteiner Springpferde mit Siegen und Platzierungen in Prüfungen der Klassen M*, M** und S* gegen so manche hochgelobte Konkurrenz durch. 1.581 € gewann der Schimmel aus der Zucht von Christian Thoroe in diesem Jahr, was seine Lebensgewinnsumme auf sehenswerte 16.614 € hochschraubt. Sein Ranglisten-Punktkonto wuchs auf 2541 – nach beiden Kriterien einsame Spitze unter seinen arabischen Kollegen im Springsport.
Auch die Nummer zwei auf der diesjährigen Liste hat den Silberplatz sowohl nach Gewinnsumme als auch nach Ranglistenpunkten inne: Die ebenfalls 16-jährige arabische Halbblutstute Lightning aus der Zucht von Barbara Scholz war unter ihrer Besitzerin Nadine Zastrow siegreich und platziert in Springen der Klassen L und M*. 466 € Jahresgewinnsumme schraubten ihre Lebensgewinnsumme auf 2.655 €, 413 Ranglistenpunkte stehen auf dem Konto der Dunkelbraunen.
Platz 3 im arabischen Springpferderanking belegt nach Jahresgewinnsumme die 14-jährige Arabische Halbblüterin Salome, mit der Züchterin und Besitzerin Kerstin Wittenburg Erfolge in den Klassen A* und A** erzielen konnte. 317 € Jahresgewinnsumme und 93 Ranglistenpunkte stehen dafür zu Buche.
Faszinierend ist die nahe Verwandtschaft dieser drei Top-Pferde untereinander: Bonaparte stammt von Benedict N, einem Sohn des Bouquet/Baltimore aus einer Hill-Anwar-Tochter. Seine Mutter Marina v. Radautz ist eine Tochter der Elitestute Märchenfee xx v. Vierzehnender xx/Magnat xx. Lightning stammt von Bonapartes Großvater Bouquet (Baltimore), der selbst ein Sohn der Märchenfee xx ist. Ihre Mutter ist eine oldenburgisch gebrannte Tochter des Dorpas AA. Salome schließlich hat Remon AA zum Vater, jenen Raon-Sohn, dessen Mutter Märchentraum AA der Anpaarung des Hill Anwar an die Märchenfee xx entsprang. Sicherer als mit diesem Blut kann man Springtalent in der Zucht kaum verankern …
Platz 3 in der Bestenliste nach Ranglistenpunkten belegt die Halbblüterin Finney’s First Love, die 179 Ranglistenpunkte sammelte, aber mit 262 € weniger Geld verdiente als Salome und Marek. Besitzerin Tabea Neugebauer ritt die 10-jährige Schimmelstute aus der Zucht von Dr. Eva Baunack zu Platzierungen in L- und M*-Springen. Finney’s First Love ist eine Tochter des auch bei den Trakehnern gekörten „Fast-Angloarabers“ Best Before Midnight (v. Sir Shostakovich xx/Bajar), mit dem Clara Baunack große Erfolge in der Dressur erreichen konnte. Die Mutter Finnegan’s Wake ist ebenfalls bei den Trakehnern eingetragen, hat den Spring-Olympiasieger Abdullah zum Vater und entstammt einer polnischen Mutterfamilie.