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Alt-Jabel-Distanz 18.-20. Oktober

Saisonschluss mit VZAP-Ehrung

.20.11.2013 | Fotos: Bettina Ladegast, Maximilian Poelzig | Text: Gisela Poelzig .

Einen Startplatz auf einer der beiden Alt-Jabel-Distanzen bekommen zu haben, ist schon etwas, worauf man getrost ein Gläschen trinken darf.

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Die teilnehmerbegrenzten Mehrtageritte, die jeweils einmal im frühen Frühjahr und ganz am Ende der Saison, im Oktober, als Kartenritte veranstaltet werden, sind berühmt für ihr ganz spezielles Flair. Eine eingefleischte Truppe sehr erfahrener Reiter lässt es sich kaum nehmen, sozusagen ein Abonnement auf diese Veranstaltungen zu haben. Dieses Mal hatte ich Glück, bekam einen Platz und kann nun ohne Weiteres nachvollziehen, was den besonderen Reiz dieser von dem Geschwisterpaar Claudia Köhler und Stephan Bader ausgerichteten Events ausmacht. Die beiden sind Vielreiter mit jährlich konstant weit mehr als 1000 Wertungskilometern und wissen insofern ganz genau, was Distanzler glücklich macht.

Mit Andreas Baders Ferienhof am Rande der „Griesen Gegend“, einem der besonders schönen Reitgebiete Mecklenburgs, findet sich ein idealer Austragungsort, der allen Anforderungen für Reiter und Pferde, nicht nur für Urlaubswochen, sondern eben auch für Distanzveranstaltungen leicht gewachsen ist. Eingezäunte Paddocks, gemütlich eingestreute Gastboxen und ausreichend Platz erfüllen alle Ansprüche der vierbeinigen Gäste. Wer angenommen hat, Distanzreiten zehre grundsätzlich an Reiters vorwinterlichen Speckreserven, sieht sich hier klar getäuscht. Die Versorgung durch die ausgezeichnete Küche sucht wirklich ihresgleichen!

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36 Pferd-Reiter-Paare machten sich am ersten Tag nach einer sternenklaren, eiskalten Nacht unter der Führung Stephan Baders auf den Weg. Gibt es sonst bei den Massenstarts der langen Distanzen gern mal hibbelige, spannige Pferde, geht hier alles mit vergnügter völliger Gelassenheit vonstatten. Krawallige Überholmanöver, hektische Pferde, schimpfende, fluchende Reiter? Fehlanzeige! Höflichkeit, Horsemanship und Hilfsbereitschaft sind hier wohltuendes Credo.

Die Veterinäre sind „altgedient“ und erfahren und den Reitern wirkliche Partner in den Entscheidungen von Gate zu Gate in der Frage, was den bereits teils extrem bepelzten Pferden zuzumuten ist. Die Möglichkeit, an beiden Tagen die Strecke über insgesamt 123 Kilometer früher beenden zu können, machte sehr individuelle Einteilung der Pferdekräfte möglich.

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Nachbarschaftshilfe durch Familie Angelbeck im Gate

Letztlich entschieden sich nur neun Reiter, die gesamte Strecke unter die Hufe zu nehmen. Zu Dritt erreichte die Spitzengruppe das Ziel in einem gemäßigten Gesamttempo knapp unter 5.

Mit seinem Vollblutaraberwallach „Hamdani Adham“ („Shams el Arabi“ x „Charida“) musste Stephan Bader in der Endabrechnung um die VZAP-Ehrung, wie schon auf dem „Gestütsweg“, hinter Tina Rickmeyer mit ihrer außerordentlich hübschen AV-Dame „Hope of Nessaja“ (v. „Aldaran  x „Heartluck“) zurücktreten, die mit den etwas besseren Pulswerten aufwarten konnte. Obwohl gleichrangiert, hatte „Hope of Nessaja“ es mit ihrer zierlichen Reiterin einfach etwas leichter gehabt, als „Adham“, der immerhin einen norddeutschen „Baum von einem Kerl“ zu transportieren hat.

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Der zweite Ritt-Tag, der mit beinahe sommerlichen Temperaturen aufwarten konnte, wurde von dem bereits 21-jährigen, in Frankreich gezogenen AV-Wallach „Piove“ dominiert. Der ältere Herr, den Sian Griffith am Vortag bei km 47 in der Wertung aus dem Rennen genommen hatte, war für die verbleibenden 42 km noch genügend frisch, um in T 5,38 die im Schnitt deutlich jüngere Konkurrenz „alt aussehen“ zu lassen.

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Sian und Piove im Bade

Den VZAP-Ehrenpreis für das älteste Pferd bekam die von Holger Ismer gezogene polnische AV-Stute „Sympatica“. Sie ist eine Tochter des Weltchampions „Rumak“ aus einer Mutter vom Elitehengst „Diem“. Vielleicht weil ich sie nach 46 km vorsichtshalber aus dem Rennen nahm, präsentierte sie sich frisch und unternehmungslustig in der Nachuntersuchung. Der „Akku“ war jedenfalls noch lange nicht leer. „Sympatica“ feiert in zwei Monaten ihren 26. Geburtstag!

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Sympatica (l.) – Großputz nach der „Seniorengymnastik“