44. Dreiplatz-Distanz Bassum

20.-22.09.2013

 17.10.2013 | Text: Sabine Hallmann 

Wenn Engel reisen, lacht die Sonne – wenn Distanzreiter reiten, mit etwas Glück oftmals auch..

Dreiplatz-Ritt
Foto: Distanzteam OWL – www.distanzler.de

Obwohl die meisten Teilnehmer im strömenden Regen aufgebrochen waren, erwartete sie auf dem Gelände von Andrea und Andreas Timner im Katenkamp nicht nur heiteres Wetter, sondern vor Allem gute Laune und eine perfekte Organisation. Wie jedes Jahr wurden die Plätze von Andreas Papa Gerd Ebert zugewiesen, der jeden Anreisenden persönlich in Empfang nahm und die Plätze auf der großen Weide mit viel Gras zuwies. Hier konnte pro Pferd ein großer Paddock aufgebaut werden und es blieb sogar noch zusätzlich ein Streifen zum Umstecken für Samstag, womit die Pferde rundum zufriedengestellt waren.

Dreiplatz-Ritt
Foto: Distanzteam OWL – www.distanzler.de

Die Tierärzte standen am Freitag bis zum Einbruch der Dunkelheit bereit, am Samstag Morgen sogar bereits, bevor es hell geworden war. Für das leibliche Wohl der Reiter war ebenfalls perfekt gesorgt: neben verschiedenen anderen tollen Sachen kann man dort die legendäre Knoblauchcreme zu hausgemachten Chickennuggets oder Burgunderbraten genießen, auf dem reichhaltigen Frühstücksbuffet finden sich neben Obst auch liebevoll selbst gekochte Marmeladen für die Schleckermäulchen. Das eingespielte Helferteam bewältigte den Ansturm wie immer souverän und fröhlich.
In der Vorbesprechung machte Andrea uns ein bisschen Angst hinsichtlich der Markierungen – es sei sehr viel abmarkiert und umgehängt worden, wir sollten unbedingt nach Karte reiten. Diese Angst erwies sich letztlich als völlig unbegründet, denn zumindest die Strecken „gelb“ (27 km) und „rot“ (23 km), waren auch ohne Karte gut zu finden – hier halfen bei den wenigen Stellen, wo etwas unklar war, die vielen weiteren „Kontrollmarkierungen“, die Andrea und ihre Helfer im weiteren Verlauf der Wege angebracht hatten.

Dreiplatz-Ritt
Susanne Kruse mit Bel Prussanyah, (*2004, v. Prussia MG, a.d. Kassiopeia v. Kubinec (Elite), Z: Karin Merkel), auf der 103 km LDR Strecke – Foto: Distanzteam OWL – www.distanzler.de

Ab 06:45 Uhr ging es für die 103-km-Reiter auf diese wieder einmal perfekt markierte Strecke, nur 15 min später folgten die 80er. Die 50-km-Reiter wurden ab 8:00 Uhr mit je 5 min Abstand in Gruppen zu max. 4 Reitern auf die Strecke geschickt, die Teilnehmer des 27 km Einführungsritts, die zum größten Teil erst morgens angereist waren, entspannt ab 10 Uhr. Das Wetter war genau richtig, heiter bis wolkig um 15 Grad und blieb durchgehend trocken, auch wenn einmal dunkle Wolken durchzogen, immer wieder kam auch die Sonne heraus. Wenigstens bis 50 km hätte man wohl komplett barhuf reiten können, da die gelbe Runde fast vollständig, die rote Runde ebenfalls zum größten Teil über Graswege führte oder über Grasrandstreifen verfügte. Außerdem stand in regelmäßigen Abständen Wasser bereit, manchmal sogar an Stellen, an denen man es gar nicht vermutetet hätte, mitten in den Feldern, was aber so auch auf den Karten eingezeichnet war. Auch trossloses Reiten war so problemlos möglich. Herausragend gut auch das „Catering“ am Vet-Check: Obst und Getränke für Pferde und Reiter.    

Dreiplatz-Ritt
Sabrina Middelmann mit DA Napanee, (*2003, v. Prussia MG, a.d. Nadesha v. Kilimandscharo, Z: Darius Arabians), Erstplatzierte auf 50 km – Foto: Distanzteam OWL – www.distanzler.de

Glücklicherweise gab es keine nennenswerten Un- und Ausfälle, fast alle Reiter absolvierten Strecke und Nachuntersuchung problemlos. Die längste Rittzeit hatte einer der 103-km-Reiter, der nach 11:57 Std mit gesundem Pferd das Ziel erreichte.
Bei der Siegerehrung standen zunächst die Sonderpreise des VZAP auf dem Programm, gerahmte Urkunden und Schleifen gibt es für den jüngsten Reiter, das älteste Pferd und das schnellste Pferd auf der längsten Strecke, sofern die Pferde einen Pass des VZAP haben oder im VZAP eingetragen sind. Sabine Hallmann erhielt für ihren Hengst El Dimor (*1991, v. Diagram, a.d. El Dinari v. Euben, Züchter M. Meier, nach 18 Jahren im VZAP seit 2013 im ZSAA eingetragen), der mit besten Werten in der Nachuntersuchung die 50 km locker absolviert hatte, bereits zum zweiten Mal die Urkunde für das älteste teilnehmende Pferd.

Dreiplatz-Ritt

El Dimor mit Sabine Hallmann, li. & Stallpartner Baikal (v. Gorset), 20 J., mit Lara Hellmich re .- Fotos Distanzteam OWL – www.distanzler.de

Über die Ehrung für das schnellste Pferd durfte sich die zugleich jüngste Reiterin, die erst 17 jährige Kira Patelt freuen. Die Stute AG Alishah  (*1999 , v. Galip a.d. Sajerah v. Garson, Züchter A. Kuhne), geht seit 2005 im Distanzsport und brachte zwischenzeitlich mehrere Fohlen zur Welt. Auf der Dreiplatz-Distanz gelang ihr ein gleich vierfacher Triumph: Die 103 km Strecke des LDR legte sie in nur 8:25 Std und damit Tempo 4,9 (min/km) zurück und erreichte damit nicht nur von 6 Teilnehmern auf der langen Strecke Platz 2, sondern qualifizierte sich und ihre jugendliche Reitererin Kira Patelt damit auch für die DJM 2014 und machte 1.000 km in der Wertung voll, womit sie darüber hinaus die Stutenleistungsprüfung erfolgreich beendete. Das macht die Besitzerin Elke Falk und Trainerin Lisa Falk (Ausrichterin der beliebten Nordsee-Distanz),  zu Recht besonders stolz, da Alishah die erste Stute der Familie Falk ist, die 1999 bewusst als Distanzpferd gezogen wurde. Herzlichen Glückwunsch an das weibliche Power Team!

Dreiplatz-Ritt
Vier auf einen Streich – DJM-2014-Qualifizierte Kira Patelt und AG Alishah mit VZAP Urkunden und Pokal – Foto: Lisa Falk

Unser Dank gilt wie immer den vielen Helfern, die so einen Ritt erst möglich machen, die Strecke perfekt markieren, Wasser bereitstellen, die Reiter über stark befahrene Straßen winken und sichern, und all die kleinen und großen Arbeiten drum herum erledigen. Die tierärztliche Betreuung lag in den erfahrenen und kompetenten Händen von Dr. Friedhelm Audorf, der nicht nur auf bereits 155 Silberstern-Ritte zurückblickt, sondern zudem bereits unzählige weitere Ritte betreut hat, sowie den Tierärztinnen Sibylle Knorr und Karin Metz, die – wie auch andere engagierte Kollegen, ohne deren Bereitschaft hierzu die Veranstaltungen nicht möglich wären – in jeder Distanzsaison viele Wochenende opfern, was ebenfalls große Anerkennung und den Dank aller Teilnehmer verdient.
In 2014 wird es aus privaten Gründen eine etwas andere „Dreiplatz-Distanz“ geben – wahrscheinlich in Form eines Kartenrittes mit Teilnehmerbegrenzung. Und falls wir uns das nicht zutrauen, sind wir spätestens 2015 bestimmt wieder dabei!  

Dreiplatz-Ritt
Dhiammara (*2008, v. Evidant, a.d. Darischka v. Neron) mit Züchterin Silke Gillhaus, eines der jüngsten Pferde auf der Strecke des 27 km EFR – Foto Distanzteam OWL – www.distanzler.de