Kreuz

Trauer um Erwin Escher

 .14.05.2016 | Gudrun Waiditschka (Text + Foto) / M.Burger .

Züchter und Freunde des Arabischen Pferdes in der ganzen Welt trauern um Erwin Escher.
Völlig überraschend ist der international bekannte und hoch angesehene Pferde-Fotograf am 13. Mai im Alter von nur 57 Jahren gestorben. Am Pfingstwochenende wäre er auf der Berlinschau erwartet worden. Doch dorthin konnte Erwin Escher, der mit seiner Frau Annette das Gestüt Rothenberg in Bayern betreibt, nicht mehr reisen. Auch die Gäste dieser Schau, von denen die meisten mit Erwin Escher gut bekannt waren, haben mit Erschütterung auf die Toddesnachricht reagiert.

Escher

Geboren wurde Erwin Escher im Jahr 1959, und Pferden schenkte Escher schon als Kind sein ganzes Herz. Sehr schnell fand Escher seine Pferderasse. Bereits im Alter von 16 Jahren kaufte er seinen ersten Araber. Natürlich blieb es nicht aus, dass er sein eigenes Pferd auch fotografierte – das war der Beginn seiner Fotografen-Karriere, die in späteren Jahren in alle Welt reisen ließ. Erwin Escher hatte so ziemlich alle Pferderassen vor der Linse, aber seine große Liebe galt immer den Arabern, für ihn die schönsten Pferde der Welt. Verewigt auf Postkarten, in Büchern und Broschüren, und in den letzten Jahren natürlich auch im Interent – die “Escher”-Signatur ist überall bekannt.

In den 1980er Jahren lernte er seine Frau Annette kennen, die seine Liebe zu den arabischen Pferden teilte. Während sie vorher Araber vor allem geritten hatten, wollten sie jetzt zusammen diese Pferde auch züchten. Es wurde zu ihrer gemeinsamen Passion.

Was zuerst in kleinem Rahmen begann, wurde ab 1991, als sie auf ihr Gestüt Rothenberg bei Monheim zogen, immer größer. Heute steht ein halbes Dutzend Hengste auf dem Gestüt und zahlreiche Stuten – alles reine Ägypter und die meisten von ihnen schwarz.

In den letzten Jahren war Erwin Escher vor allem auf den großen und bedeutenden Schauen im Mittleren Osten anzutreffen, aber auch kein All Nations Cup, kein Welt-Championat, das ohne ihn stattfand. Als “Araberfotograf” war er eine Institution. Die Handschrift in seinen Bildern war unverwechselbar. Sein Archiv umfasst Hunderttausende von Fotos und umspannt ein Arbeitsleben von mehr als 30 Jahren. Er war immer auf Achse, immer unterwegs in Sachen Pferde. In Wels stand er noch im Ring, in Berlin hätte er sein wollen – es kam nicht mehr dazu.

„Ich werde seine feine, ruhige Art so vermissen“, sagte eine Besucherin der Berlinschau am Pfingstsamstag. Sie war nicht die einzige, die an diesem Wochenende um den ebenso beliebten wie talentierten Fotografen geweint hat.