fn-logoDeutsche Reiterliche Vereinigung (FN):

Jahrestagungen in Celle

 .13.05.2014 | Susanne Koller .

 Am 5. und 6. Mai fanden die Jahrestagungen der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in Celle/Niedersachen statt. Vor der eigentlichen Mitgliederversammlung, dem Verbandsrat am 6. Mai, trafen sich am 5. Mai die FN-Bereiche Zucht, Sport und Persönliche Mitglieder. Neben anderen Verbänden wie u. a. den Ponyzuchtverband Hannover, dem Hannoveraner Verband und dem Zuchtverband für Deutsche Pferde (ZfdP) lud diesmal auch der VZAP hierzu mit ein.  
Im Beirat Zucht fand für die Reitpferde betreuenden Verbände gleich am Morgen des ersten Tages eine Informationsveranstaltung über das Neukonzept der FN zu den Leistungsprüfungen statt. Nach den vielfältigen Protesten insbesondere der beiden Araberzuchtverbände zu der bisher angedachten Regelung wird nun neben dem bisherigen Stationstest und der Turniersportprüfung für die jüngeren Hengste auch ein Modell eines sogenannten Kurztests über drei Tage mit eigenem Reiter und Fremdreiter erarbeitet, das zudem schwerpunktbezogen sein soll. Damit wird der insbesondere von VZAP und ZSAA geforderten Berücksichtigung der Benachteiligung spätreifer Rassen Rechnung getragen. Eine fertige Ausarbeitung wird nun, nach Zustimmung der Anwesenden, bis zur nächsten Sitzung erfolgen.  
Beschlossen wurde im Beirat Zucht nach dem bereits entschiedenen Verbot für die Stationen, eigene Pferde an den Prüfungen teilnehmen zu lassen, eine Reduzierung der Prüfungsstationen auf vier. Hierunter befinden sich auch Marbach, Neustadt/Dosse und Celle.
Dort im Landgestüt fand auch das gemeinsame Abendessen mit diversen Ehrungen statt. Stilvoller hätte es nicht sein können. Zur Einstimmung führte das Gestüt auf dem Rasen im Innenhof mehrere Hengste unter dem Sattel vor. Im historischen Stall hatten die meist ohnedies auf Station befindlichen Hengste ihre Boxen freigemacht. In der Stallgasse standen auf rotem Teppich in einer langen Reihe runde Tische, die von großen silbernen Kerzenleuchtern erhellt wurden, während die Stallgasse mit historischer roter Reitkleidung und Sattelzeug dekoriert war, die Wände indirekt rot beleuchtet.
Wesentliche Diskussions- und Beschlusspunkte in den Sitzungen und auch im Verbandsrat am Dienstag waren Neuordnungen in der Zuchtverbandsordnung (ZVO), die Neubeurteilung der Betriebe durch die Berufsgenossenschaft und der EU geschuldete anstehende Neuregelungen. Hierzu gehört die Absicht, die Genehmigung der Ausstellung von Equidenpässen von den Verbänden zu nehmen und den (Veterinär-) Behörden zu übertragen. Dies aber würde bedeuten, dass für ein Fohlen grundsätzlich nur noch ein Equidenpaß als Reisedokument ausgestellt werden würde, mit äußerlichen Kennzeichen und Transpondernummer – ohne Abstammungsnachweis, d.h. einer Zuchtbescheinigung. Sollte diese dann später bei einem Einsatz als Zuchtpferd nötig sein, so würde dies zu endlosen Überprüfungen führen hinsichtlich der Abstammung und zudem der Kontakt zu den Züchtern vor Ort verloren gehen. Die FN hat sich diesbezüglich bereits mit Protestnoten an zuständige Staatssekretäre gewandt.
Weitere Themen waren angesichts der ständig weiter zurückgehenden Bedeckungszahlen und Fohlengeburten verschiedene Marketingüberlegungen, die EM 2015 und die Präsentation der deutschen Verbände vor Ort, insbesondere am „Tag der Deutschen Pferdezucht“ am 18.08.2015, eine zu schaffende Gesundheitsdatenbank, der Stand betreffend die Pferdesteuer sowie die Landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft für pferdehaltende Betriebe. Hier wurden bereits die ersten Bescheide verschickt. Die FN bittet bei besonders stark von den Vorjahren abweichenden Bescheiden die Bescheide 2014 und 2015 über die Zuchtverbände zu sammeln und an die FN weiterzuleiten, um hier gemeinsam prüfen und vorgehen zu können.
Für den VZAP nahm die 1. stellvertretende Vorsitzende, Susanne Koller, an der Veranstaltung teil, um die Interessen unserer Mitglieder zu vertreten und sich für unseren Verband direkt zu informieren.