GrSee-titel

Grüner See Distanz

mit deutscher Fahrermeisterschaft

.23.09.2013 | Fotos: Ralf Stade und Sebastian Ostroga | Text: Gisela Poelzig .

GrSee-front

Während noch vor zehn Jahren Garby Meisters’ „Bruchmühlen-Distanz“ unter Nennungszahlen von durchaus über 200 ächzte, hat die zunehmende Zahl der Veranstaltungen im Distanzsport für eine deutliche Entzerrung gesorgt. Großveranstaltungen auf nationalem Level sind selten geworden.
Rund 60 Nenner hatten in diesem Jahr ihre Entscheidung für den „Grünen See“ im September getroffen. Unter ihnen 9 Starter, die die deutsche Fahrermeisterschaft über eine Strecke von 104 km auszutragen hatten.

Wasser in allen Varianten – und leider nicht in Kübeln und Kanistern, sondern ständig und beinahe ununterbrochen aus wolkenverhangenem Himmel – machte die lehmigen Böden teils tief und vielfach sehr rutschig. Der Spaß bleibt bisweilen durchaus auf der Strecke, wenn die Pferde bereits die Nacht vor dem Start auf nassen Paddocks verbringen müssen, sich nicht legen können und auch die dritte Regendecke nicht mehr dichtzuhalten droht. Unter solchen Umständen noch fröhlich zu bleiben, fiel manchem Reiter nicht ganz leicht und etwas angeekelt quer getragene Pferdeohren spiegelten das Missfallen der Vierbeiner.

Ganz offenbar konnte aber das buchstäblich „mit allen Wassern gewaschene“ westfälische Veranstalterteam nichts erschüttern und machte auch diese Tage wieder einmal mit unerschütterlicher Routine und viel Humor zu einem schönen Distanzerlebnis.

GrSee-Wasser

Anke Marx mit ihrer zehnjährigen Vollblutaraberstute „Black Ramadi“ fand sich nach einer Fahrzeit von etwas über acht Stunden auf dem fünften Platz der Ergebnisliste. Alle 9 Starter hatten die Meisterschaft in der Wertung beenden können. Gegen die Übermacht der erfahrenen Traber war aber wieder einmal kein Kraut gewachsen.

GrSee-Black-Ramadi

In nur 6 Stunden und 17 Minuten hatte Hans Böker mit seiner 2005 geborenen braunen „Zeta Jones“ das Rennen um die Meisterschaft längst für sich entschieden. Ihm folgte mit „Oxalis“ nur fünf Minuten später Manfred Wanitschka. Der Konditionspreis ging jedoch an die bereits 18-jährige „Lady Borszog“, die die Fahrt auf Platz 4 beendet hatte.

GrSee-Boeker

Bei den Reitern der 104-km-Strecke wurde die Spitze wieder einmal sehr „arabisch“ gehalten. Wie bereits vor einigen Wochen in der „Griesen Gegend“ konnte Claudia Bretthauer ihre „Weteran“-Tochter „Altana’s Samara“ mit besten Werten als Siegerin ins Ziel bringen. Dieses Mal in einer Reitzeit von 7 Stunden, 29 Minuten. Die Stute erhielt den verdienten Konditionspreis und war erneut schnellstes arabisches Pferd auf der längsten Strecke. Der Vater „Weteran“, gezüchtet in Michalow, rennleistungsgeprüft in Polen, fand bei beiden deutschen Araberzuchtverbänden genügend Anklang, um sich eine Prämie zu sichern. Durch „Saudi“ als Muttervater setzt sich die leistungsbetonte Linie solide fort. Mit dieser Stute wird sicher auch in Zukunft zu rechnen sein.

GrSee-Bretthauer

Melanie Hartmann hatte „Abtila“ gesattelt und folgte Claudia Bretthauer auf dem zweiten Platz. Die bereits 16-jährige schwarze „DP Black Forrest“-Tochter aus einer Mutter, die Zuchtlinien des Zoo Rostock entstammt, hat bereits einige Siege während der letzten Saisons vorzuweisen, läuft kontinuierlich gut und scheint ganz deutlich auf dem Weg nach oben zu sein.

GrSee-Abtila

Auch die kürzeren Strecken sahen etliche erfolgreiche arabische Pferde im Ziel, wie den polnisch gezogenen Wallach „Ellot“ als Zweitplatzierten auf der 52-km-Länge.

Erstaunlicherweise gab es trotz des Schmuddelwetters nur wenige Ausfälle. Für den nächsten „Grünen See“ ist den Westfalen allerdings ein weniger muffiger „Petrus“ zu wünschen.

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