Silber, Bronze und 2x vorläufig Bronze
für deutsches Team bei der EM in Dänemark
.01.08.2013 | Foto: Martina Bell | Text: Karin Schweiger .
Vom 26.-28. Juli trugen die Araber-Sportreiter Europas im dänischen Vilhemsborg ihre Meisterschaften aus. Nachdem die Veranstaltungen in den letzten Jahren unter zu geringen Nennungs- bzw. Starterzahlen litten, konnten die rührigen Veranstalter diesmal genügend Reiter zum Kommen animieren. Freilich leidet diese Veranstaltung unter dem Manko aller rassespezifischen Turniere – nur allzu häufig wird moniert, dass die echte Konkurrenz von Pferden anderer Rassen das Ergebnis verfälscht. Gleichwohl ist ein solches Turnier nicht zuletzt für einen Überblick immens wichtig. Umso dankbarer sollte man all den Reitern sein, die den in aller Regel doch recht großen Aufwand der langen Anreise nicht gescheut haben und sich über mehrere Tage dem sportlichen Vergleich gestellt haben.
v.l.n.r.: Emily Bell mit Kalief, Manja Höhne, Susanne Giese und Ute Dill mit GH Khaaba
Ein kleines, aber feines Team aus zwei Westernreiterinnen und zwei Dressurreiterinnen vertrat die deutschen Araber im Rahmen dieses Europa-Championats. Die Teilnehmer berichteten übereinstimmend von einer sehr schönen Veranstaltung, die das dänische Team um den Hauptsponsor Kirk Arabians da auf einer wunderbaren Anlage auf die Beine gestellt hat – die Pferde waren bestens untergebracht, die Reitplätze erstklassig präpariert und auch der Zeitplan ließ keine Wünsche offen. Nur wenige Teilnehmer hatten sich für die Springprüfungen eingefunden – das Niveau hier war sicher nicht ganz adäquat für ein Europachampionat.
Überraschend viele Teilnehmer nahmen an den Western-Wettbewerben teil. Schade, dass die Westernreiter ihre Prüfungsplätze doch ein ganzes Stück abseits des Brennpunktes hatten … Das deutsche Team musste hier gegen starke Konkurrenz antreten – Ute Dill und ihr GH Khaaba wurden jeweils Dritte im Trail und in der Pleasure. Emily Bell und ihr Kalief belegten die Plätze 4, 5 und 7 in der Reining sowie jeweils Platz 7 in Horsemanship und Pleasure.
Einige Irritationen auf der Rechenstelle trübten die Laune der Westernreiter allerdings erheblich. Nach vielen Diskussionen und Entscheidungen, die dann doch wieder zurückgenommen wurden, marschierten zur Siegerehrung in der Gesamtwertung schließlich alle Reiter auf. Am Ende mussten die Teilnehmer ohne endgültige Ergebnisse nach Hause fahren. Mittlerweile läuft eine offizielle Beschwerde, sodass die endgültigen Gesamtergebnisse wohl noch eine ganze Weile auf sich warten lassen werden.
Von den deutschen Dressurreitern gab es neben großem Lob für die Veranstaltung auch erfreuliche Ergebnisse zu berichten: Manja Höhne und ihr El Samalon v. El Nabila B/Nadom (Z: Werner Scharf), der ja in den letzten Jahren zu den erfolgreichsten Dressur-Arabern auf deutschen Turnieren zählt, konnten eine ganze Schleifensammlung mit nach Hause nehmen. Die beiden waren jeweils Zweite in der Classic Pleasure, in der FEI-PCP-Dressur, im der MB0-Dressur und in der Classic Pleasure. Die FEI-ICJ-Dressur konnten sie gewinnen, im FEI-ICP waren sie Dritte. Das summierte sich zur Silbermedaille bei der Europameisterschaft in der Disziplin Classic Pleasure, die sie übrigens hinter dem bedeutenden Rapphengst Zonyx aus Dänemark (vorgestellt von Signe Kirk Kristiansen) in Empfang nehmen durfte.
Susanne Giese und MS Madrass v. Kamerton/Pomarval aus der Zucht von Maria Sens hatten sich für die reine Dressurtour entschieden und holten sich in der ersten Teilprüfung (TCJ) einen 4. Platz und in der zweiten Teilprüfung (St. Georgs-Preis) einen 2. Platz. Das summierte sich zu Bronze bei den Meisterschaften hinter Goldmedaillengewinner Fair Orkan (vorgestellt von Lise Frandsen/DK) und Silbermedaillengewinner Padrons Must (vorgestellt von Tove Røy/DK).
Herzlichen Glückwunsch den erfolgreichen Reitern und den Züchtern und Besitzern der Pferde!
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