Weihnachtsbrief 2016
.08.12.2016 .
Liebe Mitglieder, Züchter, Reiter und Freunde des Arabischen Pferdes,
wieder einmal gilt es, auf ein zu Ende gehendes Jahr zurückzublicken und Ausschau zu halten auf ein neues Jahr. Wie immer gibt es viel zu berichten. Das Wichtigste möchten wir voranstellen: Auch wenn es durchaus die eine oder andere Herausforderung gab und gibt, sind Harmonie und Ruhe eingekehrt im VZAP. Das ist für uns nicht nur ein gutes Zeichen, sondern vor allem auch die wichtigste Grundlage für eine erfolgreiche Arbeit zum Wohle der arabischen Pferde und ihrer Züchter, Reiter und Freunde. Dafür sagen wir danke.
Eine große Aufgabe ist es für uns, die Gemeinschaft unter unseren Mitgliedern zu fördern. So freuen wir uns, dass es gelungen ist, vier Züchtertreffen in Sachsen/Brandenburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zu organisieren, die gut angenommen wurden und gut angekommen sind. Viele gute Begegnungen gab es auch auf der Messe Horsica (IG Westfalen).
Im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung im Mai standen die Einführung der Zuchtbuchordnungskommission, mit deren Hilfe wir künftig notwendige Änderungen in unserer Zuchtbuchordnung dann, wenn es wirklich wichtig ist, zeitnah vornehmen können und nicht immer ein ganzes Jahr verlieren. Dass dies möglich ist, verdanken wir dem Vertrauen, das die Mitgliederversammlung mit ihrer Zustimmung dem Vorstand und dem Zuchtausschuss ausgesprochen hat. Danke dafür. Ebenfalls ein wichtiger Punkt: Die gegenseitige Anerkennung der HLP zwischen VZAP und ZSAA, die nun hoffentlich bald auch formal ausgesprochen ist. Schließlich gab es auch Nachwahlen, um die Verbandsgremien wieder vollständig zu besetzen.
Eine Menge Arbeit ist dem Vorstand durch Beschlüsse der Mitgliederversammlung übertragen worden. An der Umsetzung wird bereits intensiv gearbeitet: Die Verbandsstruktur muss überarbeitet werden, wir wollen ein Konzept für verbesserte und schnellere Züchterinformationen ausarbeiten und präsentieren, wenn wir uns, wie ebenfalls nach einer spontanen Einladung von Landoberstallmeisterin Astrid von Velsen-Zerweck bei der MV in diesem Jahr beschlossen, im kommenden Jahr zur Mitgliederversammlung in Marbach treffen. Ganz wichtig ist uns auch eine gründliche Überarbeitung unserer Zuchtbuchordnung inklusive einem spürbar veränderten Zuchtprogramm für unsere Arabischen Vollblüter. Auf einer neuen Basis geht es uns darum, mehr Gerechtigkeit zu schaffen, um damit auch der Vielfalt unserer Pferde besser gerecht zu werden und mehr Transparenz für unsere Züchter zu bieten. Auch neuen Anforderungen des Tierzuchtrechts werden wir damit gerecht. Gleichzeitig überarbeiten wir auch unser Elitepferdeprogramm.
Vier größere Zuchtstutenschauen mit Stuten- und Fohlenprämierungen haben wir in diesem Jahr ausgerichtet und erstmalig zusätzlich auch kleinere Eintragungstermine mit der Möglichkeit der Prämierung. Wir freuen uns, dass diese Angebote von unseren Züchtern gut angenommen worden sind und hoffen auch im kommenden Jahr wieder auf guten Zuspruch, vielleicht auch auf die eine oder andere Steigerung der Teilnehmerzahlen.
Viel zu tun gab es in der „Basisarbeit“. Die Stutenleistungsprüfung in Bad Oldesloe ist gut gelaufen, wir haben auch im jetzt zu Ende gehenden Jahr wieder zahlreiche sportliche Aktivitäten unterstützt: Zuvorderst natürlich bei unserem großen ANC-Turnier in Aachen, aber auch im GAWA-Cup, in der Dressurprüfung in Exter (IG Westfalen), haben wir uns engagiert und natürlich haben wir auch wieder zahlreiche Sportplaketten verleihen dürfen. Wir freuen uns jetzt schon auf die Meldungen unserer erfolgreichen Sportler mit ihren Erfolgen aus diesem Jahr.
Außerordentlich freut uns der Erfolg des diesjährigen All Nations Cups und unseres Nationalen Championats samt dem ANC-Turnier. Diese Show der Superlative wusste einmal mehr ihr Publikum, die Aussteller und auch die Sponsoren zu begeistern. Im Rahmen des ANC haben wir auch den Hengst Al Ashar aus der Zucht und im Besitzt von Helena Hecker mit der WAHO-Trophy ausgezeichnet. Überreicht hat ihn der WAHO-Vizepräsident Dr. Marek Trela aus Polen. Viel Arbeit ist mit dem ANC verbunden, dessen Einnahmen für den VZAP eine wesentliche Säule seiner Finanzierung ist.
Eine ausgesprochen sympathische Verbandshengstschau in Alsfeld liegt hinter uns. Die Zahl der vorgestellten Hengste war mit 20 Tieren in diesem Jahr zwar sehr gering; wir würden uns freuen, wenn wir im kommenden Jahr wieder mehr Aussteller im Pferdzentrum in Alsfeld begrüßen dürften. Die gute, fast schon familiäre Atmosphäre und die ausgesprochen positive Stimmung während der beiden Tage hat die geringe Teilnehmerzahl aber mehr als ausgeglichen.
Nicht zuletzt haben Vorstand und Zuchtleiterin natürlich auch die Tagungen der internationalen Dachverbände besucht. Wolfgang Eberhardt und Jörn-Helge Möller waren beim Europachampionat der Shagyaaraber in Österreich, Heliodoro Ramoz-Arzarte und Karl-Ludwig Lackner haben unseren Verband bei der CIAA-Tagung vertreten, wir sind bei der 200 Jahrfeier der Shagyaaraber in Bábolna dabei.
Einiges zu tun hatte unsere Geschäftsstelle mit der neuen Equidenpassverordnung, die nun nach einigen Anlaufproblemen auf Behördenseite endlich umgesetzt wird.
Leider konnte der Prozess, den der DRAV wegen der Ausrichtung von Rennveranstaltungen gegen den VZAP und den ZSAA angestrengt hat, in diesem Jahr nicht abgeschlossen werden. Das Landgericht Hannover hat den beiden Araberzuchtverbänden in erster Instanz zwar vollständig Recht gegeben; die Klage des DRAV wurde abgewiesen. Allerdings hat der DRAV nun Berufung eingelegt. Die Begründung ist bereits beim Oberlandesgericht eingegangen. Die Tatsache, dass diese Klage nun fortgeführt wird, kostet unseren Verband bedauerlicherweise nicht nur erneut viel Geld. Schlimmer noch ist die Tatsache, dass damit auch das Renngeschehen für Arabische Vollblüter in Deutschland praktisch zum Erliegen gekommen ist. Es bleibt abzuwarten, wie und vor allem wann dieses Verfahren zu Ende gehen wird.
Vorangekommen sind wir in unserer Zusammenarbeit mit dem ZSAA. Mehrere Gespräche hat es über die von den Aufsichtsbehörden beider Verbände geforderten Harmonisierung der Zuchtbuchordnungen gegeben. Dabei wurden in kollegialen Gesprächen Grundlagen gefunden, mit denen alle gut leben können. Das Ergebnis wird nun ausformuliert und Ihnen als Mitgliedern im kommenden Jahr vorgestellt.
Zwei Arbeitsjubiläen gilt es Ende dieses Jahres und Anfang des kommenden Jahres in der Geschäftsstelle zu feiern. Michel Weber ist am 1. November 15 Jahre für den VZAP tätig. Am 1. Januar feiern wir mit Angela Kambach deren 20-jährige Tätigkeit für unseren Verband. Beide, Herr Weber wie Frau Kambach, sind tragende Säulen unserer Geschäftsstelle. Ihrem Einsatz für den VZAP haben wir viel zu verdanken und hoffen, dass wir mit beiden noch etliche weitere Betriebsjubiläen feiern können.
Danke sagen wir an dieser Stelle allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in unserer Verbandsgeschäftsstelle, die auch in diesem Jahr wieder so manche turbulente Situation zu bewältigen hatten. Unser Dank gilt dabei auch unserer Zuchtleiterin und Geschäftsführerin Anna Katharina Wiegner, die sich inzwischen sehr gut eingearbeitet hat und auch vor dem immensen Arbeitspensum, das ihre Tätigkeit von ihr verlangt, nicht kapituliert hat. Auch wenn Zeiten des Umbruchs, wie wir sie in unserem Verband, aber auch in der Pferdezucht ganz allgemein derzeit erfahren, viel von uns allen fordern: Es ist gut, auf eine kompetente und verlässliche Mannschaft bauen zu können, wie wir sie dankenswerterweise in unserer Geschäftsstelle wissen. Dafür einen herzlichen Dank an alle, besonders natürlich an die beiden Jubilare!
Am wichtigsten für den Erfolg unseres Verbandes sind jedoch Sie, liebe Mitglieder, ob Freunde oder Züchter des Arabischen Pferdes. Von Ihnen hängt es ab, ob der VZAP auch in Zukunft erfolgreich tätig sein kann. Dies umso mehr als die Pferdzucht auch weiterhin in schwerem Fahrwasser unterwegs ist. Gerade in diesen nicht ganz einfachen Zeiten ist es wichtig, zusammenzustehen und als Gemeinschaft aufzutreten, die mit ganzem Herzen für „ihre“ Pferderassen eintritt. Ob in der Geschäftsstelle oder in den ehrenamtlichen Gremien unseres Verbandes: Nur mit aktiven Mitgliedern können wir unsere Zukunft gestalten und sichern. Sprechen wir miteinander statt übereinander! Packen wir Aufgaben gemeinsam an und lösen sie und vor allem: Treffen wir uns wieder mehr bei den Veranstaltungen unseres Verbandes, zeigen unsere Pferde und erfreuen uns an ihnen. Für sie lohnt sich letztlich jede Anstrengung.
Für die nun bevorstehende eher ruhige Zeit des Jahreswechsels wünschen wir allen unseren Mitgliedern und deren Familienangehörigen ein besinnliches Weihnachtsfest und ein gesundes, erfolgreiches neues Jahr. Alles Gute Ihnen allen in Haus und Stall!
Für den VZAP:
Wolfgang Eberhardt, Vorsitzender
Alexander Hofmann. 1. stellvertretender Vorsitzender
Dr. Nils Ismer, 2. stellvertretender Vorsitzender
Corinna Knaack-Lindemann, 3. stellvertretende Vorsitzende
Anna Katharina Wiegner, Zuchtleiterin und Geschäftsführerin