euroAchtung – Pferdesteuer!

Weitere Gemeinde nimmt Abstand von entsprechenden Plänen


. 13. Dezember 2011 | Text: Karin Schweiger .

Unter dem Titel „Gaul als Goldesel“ befasst sich Gabriele Pochhammer auf dem Titelblatt der Süddeutschen Zeitung vom 7. Dezember mit den Bemühungen verschiedener Gemeinden vor allem in Hessen, ihre leeren Stadtkassen auf Kosten der Reiter zu füllen. Trotz des Sturms der Entrüstung – auch im Internet – vor wenigen Wochen anlässlich derartiger Ambitionen der Gemeinde Schauenburg und trotz 350 jetzt mit Protestplakaten zur Stadtverordnetenversammlung in Langenselbold angetretener Pferdefreunde ist das Thema noch lange nicht vom Tisch. Zu verlockend sind da angedachte 750 Euro pro Pferd jährlich im Gemeindesäckel – und zu weit gediehen sind die Vorarbeiten in Form eines perfekt vorbereiteten „Satzungsmusters zur Erhebung einer Pferdesteuer“, als dass man derartige Vorschläge zu den Akten legen würde …

Aber der allzu oft bemühte Vergleich mit der Hundesteuer hinkt gewaltig, denn die ist als Lenkungssteuer zur Eindämmung der Hundehaltung „erfunden“ worden. Ein Reitpferd ist unabdingbares „Zubehör“ für die Ausübung eines Sports, der auf der anderen Seite eben aufgrund seiner überaus positiven Eigenschaften von Bund und Ländern finanziell in Millionenhöhe gefördert wird – in Form von olympischer Sportförderung, im Rahmen der Jugend-Sportförderung und zu einem nicht geringen Teil zur Unterstützung eines Gesundheits- und Therapiesports.

FN und Landesreiterverbände warnen denn auch vor den Folgen einer solchen Pferdesteuer:
• Drei Viertel aller Reiter sind jünger als 21, für sie wird das Hobby dann unbezahlbar.
• Gerade mal 14% der Pferde sind Turnierpferde und fallen damit unter den Begriff Luxus – für ein gut Teil der restlichen Freizeitpferde würde die jährliche Steuer gar den Wert des Pferdes übersteigen.
• Pferdebetriebe sind in dieser ohnehin schon schwierigen Zeit in ihrer Existenz bedroht.

Einmal mehr bleibt den Reitern nur, wachsam zu sein und auf ihre Kommunalpolitiker einzuwirken, denn Pferdesteuer ist Gemeindesache …

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