Elitestute Inka IV AA lebt nicht mehr
Spitzenmutter trat knapp 23-jährig von der Bühne ab
.13. Februar 2013 | Text: Karin Schweiger | Fotos: privat, Stephen Rasche Hilpert .
Eine der verdienstvollsten Stuten der deutschen Angloaraberzucht lebt nicht mehr: Nach einer schweren Kolik musste Inka IV AA kurz vor ihrem 23. Geburtstag Ende Januar eingeschläfert werden. Die Stute aus der Zucht von Wilhelm Schmidt (Ostenfeld) wurde 3-jährig in Neustadt/Dosse prämiert und siegte im Jahr darauf (mit Fohlen bei Fuß!) bei ihrer Zuchtstutenprüfung. 1997 war sie Senior Championesse in Neustadt/Dosse. 2004 zeichnete der VZAP die Stute mit dem Elitetitel aus.
Als Tochter des selbst in Springprüfungen bis Klasse M erfolgreichen Bouquet führte sie Leistung im Blut – immerhin ist sie die väterliche Halbschwester von im Spitzensport erfolgreichen Pferden, darunter mit dem gekörten Benedict N AA (der mit seinem im Hamburger Derby platzierten Sohn Bonaparte N für Furore sorgte) eines von drei S-Springpferden und mit Bordou ein in Geländeprüfungen bis Klasse S erfolgreiches Pferd. Inkas Vollschwester Imari, eine braune Stute des Jahrgangs 1991, gewann im Turniersport u.a. mit Schleifen in Springprüfungen der Klasse M und in Geländeprüfungen der Klasse L insgesamt 555 € vor ihrem Zuchteinsatz. Auch ihre Halbschwester Indira, eine 1994 geborene Fuchsstute v. Hill Dancer, ist in Springprüfungen bis Klasse M erfolgreich – sie gewann über 1.000 €.
Inka hatte insgesamt 15 Fohlen, von denen sich bislang sieben im Sport bewährten bzw. noch bewähren und ihrer Mutter eine Nachkommen-Lebensgewinnsumme von bisher über 11.500 € verschafften. Indian Dream (*1994) v. Hill Dancer N, die älteste Tochter, war Fohlenchampionesse, wurde 1997 prämiert und belegte in der Zuchtstutenprüfung einen 2. Platz; zudem war sie sportlich erfolgreich in Dressur und Springen der Klasse A.
Inkas im Sport bislang erfolgreichster Sohn ist der Junioren-Europameister der Vielseitigkeit, Hill Dream v. Hill Dancer, der „sein“ Publikum nicht nur bei der großen VZAP-Hengstschau in Luhmühlen, sondern auch beim Gala-Abend des Trakehner Hengstmarktes in Neumünster für sich einnahm.
Glen Eagle, drei Jahre jünger als Hill Dream und von Grand-Canyon N abstammend, hatte einige Erfolge in Springen bis Klasse L, bevor er in die Jagdreiterei wechselte. Impression, eine Tochter des englischen Vollblüters Zarewitsch, kommt in der Oldenburger Zucht zum Einsatz. Ecclestone v. Emetyt, jetzt 12-jährig, hatte schöne Erfolge in Geländeprüfungen bis Klasse L und ging dann in die USA, wo er im selben Metier für Schleifen sorgt.
Die letzten sieben Fohlen brachte Inka IV vom Angloaraber Marek des Gestüts Rhön. Das erste Fohlen aus dieser Anpaarung, Indra, absolvierte die Stutenleistungsprüfung nach drei Monaten unter dem Sattel als zweitbeste des Lots. Vollbruder Ismahn wird das Blut der Inka züchterisch weiter verbreiten, er wurde als Prämienhengst des VZAP gekört und ist auch bei den Trakehnern anerkannt. Vor den Zuchteinsatz hat aber Familie Wehner die sportliche Bewährung gesetzt: Mit dem jungen Jonathan Marquardt im Sattel hat der Hengst mittlerweile in allen Disziplinen Erfolge, im Parcours und im Busch bis Klasse L – über 1500 € stehen für den gerade erst acht Jahre alt gewordenen Hengst bereits im Scheckheft.
beide Foto: Inka IV 2008 mit Hengstfohlen v. Marek x
Nicht viel nach steht dem Hengst in ihrer Qualität die ein Jahr jüngere Vollschwester Isabeau – sie trägt beim VZAP und bei den Trakehnern den Verbandsprämientitel, legte eine ausgezeichnete Stutenleistungsprüfung ab und ist sportlich erfolgreich. Mit Isotop schickt sich auch Fohlen Nummer vier aus dieser Anpaarung, in der vergangenen Sportsaison gerade mal 5-jährig, mit ersten Sporterfolgen unter der blutjungen Anna Meusert an, in die Fußstapfen der Geschwister zu treten.
Im Besitz von Andrea Ruzicka brachte Inka IV in den Jahren 2008, 2009 und 2011 weitere Fohlen von Marek – auf deren Entwicklung darf nicht nur die Züchterin mit Recht überaus gespannt sein. Die 2009 geborene Ignis zum Beispiel setzte schon ein Zeichen, als sie im zarten Alter von drei Monaten mit Abstand bestes Fohlen der Schau wurde, sie bereichert inzwischen die Stutenherde einer Trakehnerzucht in Bonn.
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