Körung & Verbandshengstschau 2014
die Ergebnisse von Aachen 2014
.05.09.2014 | Fotos: Betty Finke/in-the-focus.com & Doris Melzer | Text: Diether von Kleist .
Lediglich 20 Vollblutaraberhengste waren im Rahmen der Verbandshengstschau (VHS) und
11 Hengste aller Arabischen Rassen im Körungsteil des Kataloges verzeichnet. Im Hinblick
auf die züchterische Bedeutung der Veranstaltung ein ernüchterndes Ergebnis.
In der VHS gab es einen “Gold”-Hengst, der auch gleichzeitig Siegerhengst wurde. Der
10jährige Royal Magic v. Ansata Shaamis – BJ Thee Mustafa – Pilot, vorgestellt von Dr. Nils
Ismer, machte seinem Namen alle Ehre. Ein nahezu ideales Erscheinungsbild mit makellosem
Körperbau, außergewöhnlicher Typausprägung und Ausstrahlung machen diesen bei Murilo
Kammer in Brasilien gezogenen Hengst zu einer wahren Ausnahmeerscheinung.
Zusammenfassend kann erfreulicherweise festgestellt werden, dass bei den
Vollblutaraberhengsten eine leichte Verbesserung in den Kriterien Fundament und
Korrektheit des Bewegungsablaufes festzustellen ist. Dies sollte Ansporn sein, hier weitere
Verbesserungen zu erreichen. Sorgenkind bleibt die Grundgangart Schritt, bzw. die
Darstellung des Schrittes. Da es unwahrscheinlich ist, dass so viele Pferde von Natur aus
Probleme mit dem “Schritt” haben, muss die Vorbereitung und Vorstellung der Pferde
dahingehend verbessert werden, dass die Schrittveranlagung bestmöglich zur Darstellung
kommt.
Im Körlot wurden gute, solide Hengste verschiedener Rassen mit unterschiedlichen Stärken
und positiven Schwerpunkten vorgestellt. Exemplarisch sollen hier die beiden ShA-Hengste
Bahrein von Ludwigsburg v. Bazar – Fino de Santana – Bonjour Bajar und Bilbo db O’Bajan
1885 v. Boshan db O’Bajan 1885 – Joska näher beschrieben werden.
Beide Hengste haben eine schlichte Typausprägung, beide gewinnen in der Bewegung
deutlich an Ausstrahlung und Präsenz. Die Fundamentsqualität ist bei beiden Hengsten als
überdurchschnittlich einzustufen. Sie punkteten beide mit den Grundgangarten, besonders
mit dem Trab. Beide Hengste beweisen die sportlichen Qualitäten mit technisch gutem und
vermögendem Springen dabei mit deutlich erkennbarer Übersicht am Sprung.
Alle drei vorgestellten ShA-Hengste zeigten über die ganze Veranstaltung Ruhe,
Nervenstärke und ausgeglichenes Temperament, also Eigenschaften, die bei Nutzung als
vielseitiges Sport- und Freizeitpferd unverzichtbar sind und daher natürlich auch bei den
eingesetzten Elterntieren vorhanden sein müssen.
Zum zweiten Mal fand eine sog. “Sattelkörung” statt, an der zwei Hengste teilnahmen. Die
Hengste wurden in den Grundgangarten, soweit bereits ausbildungsmäßig möglich auch mit
Verstärkung und im Halten gezeigt. Keine zu schwierigen Aufgaben auch für Pferde, die sich
erst kurz in der Ausbildung befinden.
Beide Hengste, der Anglo-Araber MK Crystal v. Nadeshnij – Goldfalk xx – Sigbert xx, Züchter
und Besitzer Michaela Kosel und der Vollblutaraberhengst Grazian AS v. AJM Armani – Orion
– Mors (Elite), Züchter Anita Scheele, Besitzer Johannes Maluck meisterten die an sie
gestellten Aufgaben problemlos und trugen damit zum positiven Körurteil bei.
Im Körlot gab es keine Prämienhengste, so dass die Auswahl eines Siegerhengstes entfiel.
Die Beschickung der Prämienchampionate für Stuten und Fohlen war qualitativ sehr
überzeugend – von der Anzahl her mit 5 Stuten und 5 Fohlen jedoch nicht zufriedenstellend.
Die Kommission wählte im vergleichenden Richtverfahren eine Siegerstute aus; alle Stuten
wurden kommentiert, jedoch nicht weiter rangiert.
Championesse der Prämienstuten wurde Amurath Mahiba v. Gazwan Al Nasser a. d. Amurath
Masira v. Dahab, Züchter und Besitzer Bernd Zimmermann.
Die Championate der Prämienfohlen wurden ebenso ermittelt.
Champion der Hengstfohlen wurde Zsolten v. Equator a. d. Zatoka Perska v. Wachlarz.
Züchter Stadnina Koni Michalow, Besitzer Ulrike Bethmann.
Championesse der Fohlen wurde Römerhofs Alyah v. Massai Ibn Marenga a. d. Bel Alinah
(Prämie) v. AAF Absolut, Züchter und Besitzer Andrea Keller.
Von den knappen Beschickerzahlen für alle Veranstaltungsteile abgesehen, war es ein von
der Qualität und vom Ablauf her ein gelungenes Wochenende, das mehr Zuschauer verdient
hätte.