Die Faszination des Turfs

Vollblutaraber sind zum Typ des “spezialisierten Galopp-Pferdes” zu zählen; sie sind Urväter bei der Rasseentwicklung des Englischen Vollblüters – den Galoppern, die nur auf ihre Rennleistung hin selektiert werden und auf den Rennbahnen der Welt immer neue Rekorde um großes Geld einlaufen.

Die Rennleistung zählt zu einer der ältesten Prüfungsformen, Pferde auf ihre Leistungsfähigkeit und damit ihren Wert für den Besitzer hin einzuschätzen. Kein Wunder also, dass bereits die Beduinen-Völker wettkampfmäßig Rennen in der Wüstenheimat der Arabischen Vollblüter veranstalteten.

Araberrennen vor großer Kulisse auf allen großen Bahnen in Deutschland. (Foto: K. Niklaus) Dies geschah allerdings überwiegend über lange Distanzen. Länder, die ihre Vollblutaraber vor dem Zuchteinsatz einer Rennleistungsprüfung (über Kurzstrecken) unterziehen, setzen auch heute mit ihren Zuchtergebnissen weltweit Maßstäbe. So ist der Erfolg der Vollblutaraberzucht des russischen Staatsgestütes Tersk am Kaukasus ohne die harte Leistungsprüfung der Zuchtpferde auf der Rennbahn gar nicht vorzustellen.
In Frankreich laufen Vollblutaraber ebenfalls schon sehr lange auf der Rennbahn und der Rennsport wird dort, unterstützt von zahlreichen Rennvereinen und Galopp-Clubs, nicht erst seit gestern professionell betrieben.
Die Franzosen haben die Zucht von Rennarabern bereits als eigenständige Zuchtrichtung entwickelt, aus der zur Zeit die Spitzenvererber Manganate, Tidjani und Dormane als erfolgreichste Rennpferdevererber international hervorstechen.
Die französische “Rennpferdezucht” hat allerdings nicht wenige Kritiker, die den mehr oder weniger offensichtlichen Typverlust vieler französischer Galopper anmahnen. Das ist der polnischen Vollblutaraberzucht nicht anzulasten, die durch Rennleistung, Kriterien wie Härte und Leistungsfähigkeit in die Zuchtauswahl mit einbezieht, ohne dabei den Typ zurückzustellen.
Kopf-an-Kopf-Rennen von Agar´s Habi und Rajid A (Foto: K. Nicklaus)