Leistungsprüfung über das Distanzreiten
Leistungsprüfung, die der Veranlagung des Arabischen Pferdes besonders entspricht, ist die Prüfung übers Distanzreiten. Der Besitzer kann sein Pferd bei den Prüfungen selbst reiten oder von einem Reiter seiner Wahl reiten lassen. Ob Stute oder Hengst – hier ist das Training und die Anforderungen gleich – lediglich die geforderte Leistung und ihre Berechnung ist unterschiedlich.

Bei beiden ist das Reglement des VDD (Verein Deutscher Distanzreiter und -fahrer) in seiner jeweils gültigen Fassung die Voraussetzung zur Teilnahme; die Pferde müssen sechs Jahre alt sein. Bei den Hengsten werden für die Prüfung zwei mittlere (61-80 km) und drei lange (ab 81 km) Ritte verlangt. Bis zur Vollendung des neunten Lebensjahres muss die Prüfung abgeschlossen sein, was bedeutet, dass der Hengst die erforderlichen Ritte in zwei Jahren (sechs- bis achtjährig) absolvieren muss, da er erst sechsjährig auf mittleren und siebenjährig auf langen Ritten starten darf.

Insgesamt müssen 72 Leistungspunkte erzielt werden.

Dazu wird die Kilometerzahl der jeweiligen Strecke durch das gerittene Tempo dividiert, welches sich wiederum aus der Reitzeit in Minuten dividiert durch die Kilometerzahl errechnet. Für Hengste, die verletzungsbedingt ihre km nicht im vorgegebenen Zeitraum erreichen, gibt es noch eine Leistungsprüfung nach gerittenen Kilometern.
Diese gilt als bestanden, wenn die Hengste 2000 km auf mittleren und langen Distanzen in der Wertung gelaufen sind.

Für die Stutenleistungsprüfung gelten vom VDD genehmigte kurze, mittlere und lange Distanzritte.

Bei der Leistungsprüfung über das Distanzreiten ist viel Eigeninitiative gefragt. (Foto: I. Neven DuMont)
Als bestanden gilt die ZSP, wenn mindestens drei Ritte in mindestens Tempo 6 in der Wertung beendet werden. Von den drei Ritten müssen zwei Ritte zwischen 41 und 60 km (kurze Distanzritte) sein und mindestens einer zwischen 61-80 km (mittlerer Distanzritt). Drei längere Distanzritte über 81 km in mindestens Tempo 6 werden ebenfalls anerkannt. Alle drei Ritte müssen in einer Saison (einem Kalenderjahr) und bei verschiedenen Veranstaltungen absolviert werden.
Besonders erfreulich ist, dass zunehmend mehr Stuten in dieser Disziplin erfolgreich geprüft werden. (Foto: C. Koller) Für die Distanzleistungsprüfung sprechen viele Gesichtspunkte. Zum einen wird diese Disziplin immer populärer und das nicht nur – wie noch vor einigen Jahren – nur in eingefleischten Kreisen. Auch bei Besitzern andersrassiger Pferde findet das Distanzreiten als Sportdisziplin Respekt und Achtung.

Es wird sogar überlegt. Distanzreiten als olympische Disziplin aufzunehmen. Dass das Arabische Pferd hier ganz vorne liegt, zeigt eine internationale Auswertung der Arabischen Emirate, die alle Distanz-Ergebnisse gesammelt hat.

Von den zur Zeit 1500 aufgenommen Pferden sind 600 Araber.

Bei einer weiteren größeren Anzahl von Pferden konnte die Abstammung nicht genau zurück verfolgt werden, aber Araberblut war eindeutig vorhanden. Ein weiterer positiver Aspekt des Distanzreitens ist das enge Zusammenwachsen von Pferd und Reiter durch jahrelanges gemeinsames Training und die vielen Ritt-Kilometer. Als letzter Punkt ist sicher noch zu erwähnen, dass die Leistungsbereitschaft und -fähigkeit des Arabers enorm ist, was Rassevertreter, die in diesem Sport aktiv sind, zweifelsfrei belegen.