Leistungsprüfung über Rennen

Eine weitere Möglichkeit der Leistungsprüfung für Vollblutaraber ist der Rennsport. Im Gegensatz zu allen anderen möglichen Prüfungsformen – egal ob Klassisch, Western oder Distanz – ist die Prüfung über den Rennsport den Vollblutarabern vorbehalten. Arabische Pferde anderer Rassegruppen sind auf den Rennbahnen nicht zugelassen.

Die Rennleistung zählt zu einer der ältesten Prüfungsformen.

Die Eigenschaft, vor seinem Feind in schnellem Galopp zu fliehen, ist dem Pferd angeboren, den Vollblutarabern aufgrund ihrer Wüstenheimat sogar in besonders hohem Maße.

Es ist die einzige Leistungsprüfung, die dem Vollblutaraber schon sehr früh abverlangt werden kann.

Bei der Distanz-Leistungsprüfung gilt ein Mindestalter von sechs Jahren;

Der Verband bietet dem vielseitigen Arabischen Pferd möglichst vielseitige Prüfungsmöglichkeiten: Für Arabische Vollblüter gibt es auch eine Rennleistungsprüfung. (Foto: I. Neven DuMont)
die HLP über den 70-Tage-Test und die Westernreit-LP kann zwar dreijährig absolviert werden, was aber in den seltensten Fällen vorteilhaft für den spätreifen Araber erscheint, der lange braucht, bis er komplett ausgewachsen ist.

Beim Rennen ist dies anders: mit drei Jahren sind die Arabischen Vollblüter zwar immer noch ein Jahr älter als die Englischen, aber hier wird ihnen in diesem Alter auf keinen Fall zuviel abverlangt.

Durch Ausnutzen des natürlichen Lauftriebs in der Gruppe mit einem leichten Reiter ohne enge Biegungen und Wendungen werden nicht nur Herz und Lunge trainiert, sondern auch Muskeln, Sehnen und Gelenke auf ihre Tauglichkeit hin geprüft.
Die Lauffreudigkeit ist den Vollblutarabern angeboren und wird von Freunden dieser Rasse auch hoch geschätzt. Der Vollblutaraber läuft Flachrennen.

Hürdenrennen werden nur vereinzelt in Russland angeboten, in Deutschland wurden die sehr umstrittenen Hindernisrennen beim DRAV in keine Wertung aufgenommen und für Vollblutaraber gar nicht angeboten. In der Regel werden Rennen je nach Alter und Eignung zwischen 1200 und 4000 Metern abgehalten.

Ist ein Pferd einige Rennen gelaufen, wird es in ein General-Ausgleichsgewicht (GAG) eingeteilt, womit man erreichen will, dass möglichst gleich starke Pferde gegeneinander in einem Rennen laufen. Das GAG wird von einem Ausgleicher (Handicapper) errechnet, wobei viele Faktoren eine Rolle spielen.

So z. B. die Teilnehmerzahl eines Rennens, die Beschaffenheit des Geläuts oder mit wie viel Abstand und in welcher Zeit ein Sieger über die Ziellinie lief. Es gibt zwei Möglichkeiten, einen Hengst /eine Stute auf der Rennbahn prüfen zu lassen:

Im Rennsport werden sowohl Hengste als auch Stuten auf ihre Leistungsfähigkeit hin geprüft. (Foto: I. Neven DuMont)
Im Rennsport werden sowohl Hengste als auch Stuten auf ihre Leistungsfähigkeit hin geprüft. (Foto: I. Neven DuMont)

Entweder schickt man den jungen Vollblutaraber zu einem professionellen Trainer in Ausbildung (Adressen sind über den DRAV erhältlich) oder man bereitet ihn selber vor.

Hierfür benötigt man dann eine “Besitzertrainer-Lizenz”, die durch eine Prüfung beim “Direktorium für Vollblutzucht und Rennen” (DVR) erworben werden kann. Natürlich braucht man auch noch einen guten Reiter.

An Renntagen, an denen Englisch Vollblut- und Vollblutaraberrennen stattfinden, stehen Jockey’s und Berufsrennreiter zur Verfügung. Wer als Besitzertrainer sein Pferd selbst trainiert und die Amateuerreiterlizenz erworben hat, kann sein Pferd selbst zum Erfolg führen.